Die Zeitreisende, 10. Teil - Im Land der Pharaonen by Hardy Manthey

Die Zeitreisende, 10. Teil - Im Land der Pharaonen by Hardy Manthey

Autor:Hardy Manthey [Manthey, Hardy]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: EDITION digital
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Die Pyramiden, endlich

Die Sänfte ist ihr einfach zu langsam. Aphrodite springt auf der Rampe aus der Sänfte. Wie in zweitausend Jahren die Maria Lindström läuft sie in Richtung Pyramiden vorbei an der Sphinx. Für einen Moment ist sie wieder Maria Lindström. Sie spürt die Magie des Ortes genauso wie damals. Nichts von der unglaublichen Kraft dieses Mediums aus Stein scheint den Jahrtausenden etwas anzuhaben. Sie kann von hier aus sogar den gewaltigen Nil sehen. Kein Wunder, der Nil hat alles überflutet. Sie wendet sich vom Nil ab und läuft die Rampe einfach weiter hinauf. Alles um die Pyramiden sieht so ganz anders aus. Nur die drei gewaltigen Pyramiden bestätigen Aphrodite immer wieder, dass sie hier absolut richtig ist. Was noch viel schöner ist, die Pyramiden sind kaum beschädigt. Ein faszinierender Anblick, um den sie Millionen Menschen der Zukunft beneiden würden. Noch hat es offensichtlich niemand gewagt, die Pyramiden im großen Stil als Steinbruch zu missbrauchen. Aber im höchsten Auftrag der Pharaonen späterer Dynastien sind mit Sicherheit die Grabkammern der Pharaonen längst geplündert worden. Das Gold der Gottkönige hat eine zu große Anziehungskraft auch für die nachfolgenden Herrscher. Die klammen Kassen verschwenderischer Pharaonen sind schuld.

Außer Atem macht Aphrodite oben angekommen Pause. Sie dreht sich um und blickt hinunter. Unglaublich, direkt vom Wasser, vom Boot aus, ist sie zu den Pyramiden hinaufgetragen worden. Wer kann das schon von sich behaupten, jubelt sie. Wo in zweitausend Jahren Hotels und Touristenbusse stehen, sind heute gewaltige Tempelanlagen. Zwar ist dann ein großer Teil der Tempel schon im Wüstensand begraben, aber das ganze Ensemble ist immer noch mehr als beeindruckend. Immerhin sind diese Bauten jetzt auch schon über zweitausend Jahre alt. Dabei muss man bedenken, dass es noch fast hundert Jahre dauert, bis die christliche Zeitrechnung beginnt.

Sie beobachtet, dass die Soldaten mit der Sänfte unten einfach stehen geblieben sind und fassungslos zu ihr hinauf schauen. Sie können nicht verstehen, warum sie so besessen danach verlangte, unbedingt zu den Pyramiden zu wollen. Sie musste die ganze Palette ihrer Liebeskünste aufwenden, um Tou Hol Bash endlich davon zu überzeugen, dass ihr Wunsch, die Pyramiden zu sehen, lebensentscheidend für sie sei. Mürrisch stimmte er endlich zu, als sie ihm offen mit Liebesentzug drohte. Das versetzte ihn dann doch in Panik. Er stimmte zu und beklagte gleichzeitig ihren Verlust, wenn sie zu den Pyramiden geht. Als Lohn soll sie ihm einen besonderen Wusch erfüllen. Nur sagte er noch nicht, was sie für ihn tun soll. Er wirkte nur besorgt. Denn wenn sie den Worten von Tou Hol Bash Glauben schenkt, ist das Betreten des inneren Kreises der Pyramiden für Frauen sogar gefährlich. So gilt es als schlimmste Strafe für Frauen, bei Vollmond angekettet an einer Pyramide die Nacht zu verbringen. Die Weiber, die am nächsten Morgen noch gefunden wurden, sind allesamt dem Wahnsinn verfallen, behauptet er sogar allen Ernstes. Die Pyramiden sind Kraftfeld für böse Geister und Mächte, die weit über das Irdische hinaus reichen würden. Das wird von allen Seiten immer wieder erklärt.

Völlig außer Atem erreicht Aphrodite endlich die Cheops-Pyramide.



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